Am frühen Morgen checkten wir in unserem Hotel aus und fuhren den Highway No 1 in nördliche Richtung. Es ging mitten durch Jacksonville, vorbei an dem dortigen modernsten Frachthafen der USA. Dort erreichen u.a. viele in Europa produzierte Autos das amerikanische Festland. Die Masse an Ladung konnte man auch auf Anhieb sehen, eine riesige Hochseefähre stand neben der anderen. Um den Meeresarm am Frachthafen zu überqueren, fuhren wir die Pont du Normandie (zumindest sah die Brücke ihren Ausmaßen ähnlich) entlang.
Nach ungefähr einer halben Stunde hatten wir Jacksonville hinter uns gelassen und fuhren weiter in nordöstliche Richtung. Auf Höhe von Brunswick verließen wir die Autobahn für einen kleinen Abstecher nach Jekyll Island, welche von den Schönen und Reichen der USA gegründet wurde. Die Insel selbst erreicht man über einen Damm (nachdem man 6$ Eintritt gezahlt hat), welchen man jedoch mit Vorsicht befahren sollte. Die dort angebrachten Hinweisschilder warnen vor Schildkröten, welche die Straße überqueren. Auf der Insel selbst sind über 500 Schildkrötennester und eine Schildkrötenklinik zu finden. Wir fuhren mit dem Auto an die nördliche Spitze der Insel, parkten unseren Wagen an einem typisch amerikanischen Picknickplatz und spazierten am Strand entlang. Nach kurzer Zeit entdeckten wir dann auch mehrere Delfine, die in Ufernähe schwammen. Nach einem kurzen Spaziergang bei 42°C ging es wieder zurück zum Auto, wo wir unseren Wasservorrat erst einmal leerten. Nun fuhren wir an die andere Inselseite, der nach Sylt von Amerika anmutenden Insel. Auf dem Weg hielten wir noch an zwei weiteren Stränden an, welche aber nicht so einen schönen Sand aufwiesen, wie die in Florida. Am südlichen Ende von Jekyll Island waren keine Strände mehr sichtbar, nur ein recht großes Schwimmbad mit Wasserrutschen war ausfindig zu machen. Wir entschlossen uns nach einem kurzen Besuch des historischen Stadtkerns, unsere Fahrt weiter Richtung Norden fortzuführen.
Nach insgesamt gut 300 km sind wir an unserem heutigen Endziel, Savannah angekommen. Wir checkten im Hotel ein und machten uns dann auf ins Getümmel von Savannah. Da wir gerade das Memorial Day Wochenende haben (verlängertes Wochenende), war dementsprechend auch viel in der “Forrest Gump” Stadt los. Wir schlenderten am Hafen an vielen netten kleinen Lädchen vorbei, kehrten in einem griechischen Restaurant ein, um dann den eigentlichen historischen Stadtkern zu erkunden. Der historische Stadtkern liegt mehrere Treppenstufen oberhalb der Speicherstadt am Hafen. Dort reiht sich ein Park an den nächsten. Viele Touristenbusse, Kutschen und Rikschas fuhren entlang der Straßen, außerdem konnte man auch umgebaute Leichenwagen sehen, welche die Touristen auf Bänken seitlich zur Fahrtrichtung durch die Gegend fuhren, als Geistertouren. Zwei wichtige Schauplätze der Stadt haben wir dann auch in der Abenddämmerung gefunden, den Chippewa Square und den Forsyth Park. Am Chippewa Square stand die berühmte Parkbank, auf der Forrest Gump seine gesamte Lebensgeschichte erzählte. Mittlerweile steht die Bank im Museum, da sie sonst dem Vandalismus zum Opfer fallen könnte. Ein weiterer sehenswerter Park im historischen Distrikt ist der Forsyth Park, in welchem sich ein schöner alter Fontänenbrunnen befindet (Achtung: viele angriffslustige Mücken!). Neben den vielen Parks seien auch die schönen Häuser drumherum noch zu erwähnen, die den Südstaaten ihr eigentliches Flair geben.
Nun entspannen wir uns am Abend noch bei Ü 30°C Außentemperatur im Hotel, um morgen weiter Richtung Norden zu fahren. Das nächste Ziel ist Charleston, welches letzten Montag unter Wasser stand. Drückt uns die Daumen, dass alles wieder trocken ist.
Bis dahin
Nicole & Michael
- Kamera: Canon PowerShot SX280 HS