Auf dem Weg zu den Kaisern

Heute Morgen klingelte mal wieder früh der Wecker. Nachdem wir uns schnell fertig gemacht haben, konnten wir noch einen kleinen Happen frühstücken. Um kurz nach 7 wurden wir dann auch schon von unserem Bus abgeholt. Nächstes Ziel sollte die Kasierstadt Hue sein. Auf der gut dreistündigen Fahrt mit zwei Stopps an “Aussichtspunken”, waren wir nach einer Stunde schon bedient. Aufgrund von einer defekten Klimaanlage und einem Blattfederfahrwerk (typischer Ford Transit) überlegten wir schon, die Fahrt zu stoppen und mit einem Taxi wieder zurück zum Hotel zu fahren. Das gestrige Massageergebnis hatte sich dann schon nach dieser einen Stunde wieder relativiert. Wir entschlossen uns dazu, die Zähne zusammenzubeißen und nahmen von da an gefühlt jedes Schlagloch mit. Der erste Stopp war mitten auf einer Serpentine unterhalb der Wolkendecke mit einem schönen Ausblick auf die Bucht zwischen Da Nang und Hue. Der zweite in einem kleinen Fischerörtchen, in welchem auch mal wieder Austern angebaut wurden. Kaffeefahrt?!?

Gegen 11 Uhr erreichten wir dann die ehemalige Kaiserstadt Hue, von der noch bis 1945 die Kaiser regierten. Wir fuhren direkt zur Citadelle, welche direkt in der Front von der verbotenen Stadt lag. Dort ging dann auch schon unsere Tour mit vielerlei Informationen los. Die Sonne brannte sich bei gefühlter 95%iger Luftfeuchtigkeit auf unseren Köpfen ein. Man konnte kaum so viel trinken (außer meiner Wenigkeit), um den verlorenen Schweiß wieder aufzufüllen. Es ging durch das Haupteingangstor hinein, vorbei an vielen weiteren Palästen (die zum Teil aktuell restauriert werden), durch das Haus der Königsmutter bis zum letzten Kaiserpalast. Das ganze Gebiet um den Palast herum, mit seinen Liegenschaften wird auch die verbotene Stadt genannt. Hier hatten nur der Kaiser mit seiner Familie, sowie seine bis zu 500 Frauen und Eunuchen zutritt. Die verbotene Stadt wurde separat noch von Mauern umgeben, die jedoch zum größten Teil im Krieg zerstört wurden.

Nach einer zweistündigen Tour mit vielen Bildern und Eindrücken ging es dann zurück zum Bus, wo mittlerweile zum Glück die Klimaanlage wieder lief. Wir fuhren zu einem nahegelegenen Restaurant und genossen das vietnamesische Mittagessen. Nach dem Essen ging es dann auch schon weiter in Richtung einer Pagode, welche im Hintergrund einen hinduistischen Tempel beherbergt. Auf dem Areal kann man neben dem Tempel mit dem Happy Buddha auch ein Auto betrachten, welches in den 60er Jahren traurige Berühmtheit erlangte. Es war das Auto, vor dem sich 1963 ein Mönch aus Protest mit Benzin übergossen und sich angezündet hat.

Mit diesen vielen Eindrücken und ein paar Liter Schweiß weniger ging es dann auch mit dem Bus weiter zu einem der vielen Kaisergräber. Wir fuhren zum Mausoleum des 12. Kaisers von Vietnam, der letzte, der hier beerdigt wurde. Der 13. Kaiser wurde in Paris begraben. Am Mausoleum angekommen, wurden wir von einer kleinen Treppe überrascht. Bei der immer intensiver scheinenden Sonne mussten wir dann nochmal 172 Treppenstufen nehmen, um einen Blick auf das Grab eines leicht größenwahnsinnigen zu erhaschen. Der Kaiser selbst ist aufgrund seines Größenwahn bei der vietnamesischen Bevölkerung etwas in Ungnade gefallen. Alleine für den Bau des Mausoleum sollen viele Kinder gestorben sein.

Nach der Besichtigung ging es dann wieder zurück in Richtung Hotel, in dem wir uns direkt nach Ankunft erst einmal eine Dusche gegönnt haben. Nach einem kurzen Snack im Restaurant sitzen wir nun auf gepackten Koffern. Morgen früh geht es mit der ersten Maschine weiter gen Süden. Ho Chi Minh Stadt – oder auch Saigon – wartet auf uns.

Bis dahin

Nicole & Michael

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