Goodbye Belfast…

Heute morgen ging es nach dem Check-out für uns los in Richtung Norden. Vorher mussten wir jedoch noch der Peace-Wall in Belfast einen Besuch abstatten. Die Mauer, welche in einer nicht so noblen Gegend steht, zeigt mehrere künstlerische Darstellungen in Form von Graffitis, welche sich mit den Nordirlandkonflikten beschäftigt. Viele Künstler haben sich hier verewigt. Während unseres Besuches waren auch immer wieder Black Taxis zu sehen, welche spezielle Touren rund um die Troubles (Nordirlandkonflikte) anbieten.

Nach ein paar Bildern ging es dann für uns weiter in Richtung Küste, mit einem kleinen Zwischenstopp an einer Buchen Allee. Diese Allee, The Dark Hedges, wurde von der Filmcrew von Game of Thrones missbraucht, um hier Aufnahmen zu machen. Seitdem ist es ein Pilgerpunkt für alle GoT Fans (ich weiß schon, warum ich nicht dazu gehöre). Die schöne Allee besteht, wie ihr Name schon verrät, aus Buchen und ner Straße, mehr nicht… Nach einem kurzen Spaziergang und vielen Bildern ging es mit dem Auto weiter in Richtung Küste.

Nach ein paar Kilometern durch die vielen Felder erreichten wir dann auch endlich das Wasser. Erster Halt auf der Causeway Coastal Route war eine bekannte Hängebrücke. An diesem Ort angekommen, ernteten wir die erste Überraschung des Tages, wir wurden vor dem Parkplatz gefragt, ob wir online Tickets gebucht hätten? Für ne Hängebrücke?!? Mitten in der Natur?!?! Naja, man kann auch mit allen Sachen Geld machen. Wir fragten nach, wie teuer der Spaß wäre, 5 GBP für den Parkplatz und 13 GBP/Person für den Zutritt zur Brücke. Wir entschieden uns spontan für die 5 GBP ohne Brücke. Wir parkten und liefen etwas mehr als eine Mile bergauf/bergab zu der Brücke, machten ein paar Bilder und liefen wieder zurück. Für uns war diese Entscheidung genau richtig, wir haben das gesehen, was wir sehen wollten.

Weiter ging die Tour entlang der Causeway Coastal Route in Richtung Westen, bzw Südwesten. Nächster geplanter Halt, der Giants Causeway, eine Felsformation die irgendwann mal durch einen Vulkanausbruch entstand. Wir fuhren nach der Straßenbeschilderung und wunderten uns auf einmal, dass sich ein riesiges Visitorcenter vor uns aufbäumte. Neben vielen Touri-Bussen bogen wir in die Einfahrt zu dem Parkplatz ab. Hier wurden wir direkt angehalten und gefragt, ob wir online vorausgebucht hätten. Nicht schon wieder…. Wir fragten nach den Konditionen und kehrten nach der Aussage, dass das 18 GBP kosten würde, direkt wieder um. Man muss ehrlich gesagt mal sagen, dass wir uns immer noch in der freien Natur befinden. Wir fuhren weiter in Richtung Bushmill, einem kleinen Ort an der Route. Dort kehrten wir in einem Café ein und genossen einen Scone. Während des Aufenthaltes im Café lasen wir online verschiedene Berichte über Abzockmentalität an den Giants. Nach diesem kurzen Stopp ging es dann weiter entlang der Coastal Route. Kurz nach Bushmill hielten wir jedoch noch an einem Aussichtspunkt an, von dem aus man einen schönen Blick auf die Küste genießen konnte (bis auf den Wind, der pfiff uns um die Ohren).

Nach ein paar Bildern ging es dann wieder weiter in Richtung Süden. Wir folgten einfach der Beschilderung Causeway Coastal Route, bis wir auf einmal mitten im Nirgendwo ankamen, da scheinen die wohl das eine oder andere Schild vergessen zu haben. Wir schauten auf die Karte und fuhren geradewegs wieder auf die Route auf. Die Route führt entlang der Küste, ist jedoch nach Bushmills ehrlich gesagt nicht zu empfehlen. Zwischen der Straße und der Küste verläuft eine Bahnstrecke, welche den Ausblick trübt.

Am späten Nachmittag gelangten wir an unserem heutigen Domizil an, der Stadt Derry (oder Londonderry). Derry ist die zweitgrößte Stadt Nordirlands und Schauplatz des Bloody Sundays. Zufälligerweise hörten wir bei der Einfahrt in die Stadt sogar das berühmte Lied von U2: Bloody Sunday.

Nachdem wir das Hotel bezogen hatten ging unsere Tour auch schon weiter. Wir besuchten die historische Stadtmauer in der Nähe der Peace Bridge und spazierten in Richtung Stadtkern. Hier fing es dann netterweise an zu regnen. Was wir vorher nicht wussten ist, dass Derry eher mit San Francisco zu vergleichen ist, die ganze Stadt liegt auf einem Hügel. Wir suchten uns kurz einen Unterschlupf unterhalb der Stadtmauer und gingen bei Nieselregen weiter in Richtung Bogside, dem Stadtteil in dem die Troubles stattfanden. Am Memorial angekommen machten wir ein paar Bilder und ließen vor allem die vielen Wandmalereien auf uns wirken. Das grau in grau wirkt nicht nur sehr bedrückend, es ist auch so. Da wo vorhin noch die Kinder Fußball gespielt haben, haben sich vor fast genau 50 Jahren andere Szenen abgespielt. Entlang der Straße findet man mehrere Wandgemälde, welche im Laufe sich jedoch immer bunter darstellen. Es endete mit einer riesigen bunten Friedenstaube.

Nach diesen ganzen Eindrücken ging es für uns dann erst einmal zur Spaghetti Junction, ein Restaurant welches durch Google empfohlen wurde. Dieses können wir bestätigen.

Gut gesättigt entspannen wir nun, bevor wir morgen wieder über die Grenze nach Irland fahren.

Bis dahin

Nicole & Michael

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