Am heutigen morgen führte uns der Weg wieder Richtung Südwesten, genauer gesagt Richtung Bayeux.
In Bayeux angekommen, suchten wir zu Beginn vergebens nach einem Parkplatz, da alle Plätze schon längst belegt waren. Schließlich bekamen wir dann doch noch einen Platz und das sogar vor der schönen Kathedrale. Erste Station war das Teppichmuseum, in dem ein 70 m langer Wandteppich mit der Geschichte von Wilhelm dem Eroberer bis zur Schlacht von Hastings hing. Diesen kulturellen Ausflug überließ ich beim Eintritt von 9 Euro meiner Frau. Ich erkundete in der Zeit die nähere Umgebung, in welcher man u.a. eine schöne Wassermühle sah. Nach dem Besuch des Museums besuchten wir zunächst eine Creperie, in der wir eine typisch bretonische Mahlzeit zu uns nahmen: die Gallette (ein herzhafter Crêpe, der auch Herzhaft belegt ist). Gestärkt durch unseren kulinarischen Ausflug ging es dann in die schöne Kathedrale inmitten von Bayeux. Die Kathedrale war frei zugänglich (ja, man musste wirklich nichts bezahlen) und sehr imposant. Nach einem Rundgang ging es dann weiter Richtung Altstadt, auf der Suche nach dem Stadthaus. Nachdem wir das Stadthaus, welches auch nicht auf unserer Karte eingezeichnet war, vergeblich gesucht hatten, entschlossen wir uns zurück zum Auto zu gehen. Kurz vorm Eintreffen am Wagen, standen wir direkt vor dem Stadthaus, welches in erster Linie als Justiz-Palast ausgeschildert war. Nun ging es am Nachmittag weiter zu unserer nächsten Station: Sainte Mere Eglise
Sainte Mere Eglise hat bis auf ein Museum eigentlich nicht viel zu bieten, zumindest nicht bis zu dem Moment, an dem man zum Kirchturm hinauf schaut. Am Kirchturm hängt nämlich ein Soldat an seinem Fallschirm. Dieser Soldat, John Steele, verfing sich bei der Invasion mit seinem Fallschirm an einer der Spitze des Kirchturmes und konnte nur überleben, indem er sich tot gestellt hatte. Um an diese Ereignis zu erinnern, hängt heutzutage eine Puppe am Kirchturm (welche von Zeit zu Zeit ein wenig verrückt werden muss, da sie die Außenfassade schädigt).
Von diesem recht kurzen Ausflug ging es dann weiter Richtung Utah Beach, dem Strandabschnitt, welchen wir noch nicht besichtigt haben.
Am ca. 20km entfernten Utah Beach angekommen wurden wir durch eine amerikanische und eine französische Fahne begrüßt. Bevor wir zum Monument am Utah Beach stiefelten war unser erster Halt das Museum, welches wieder mit einem stolzen Eintrittspreis von 9 Euro aufwartete (glaube die haben hier die 9 Euro Wochen). Da das Museum relativ kleine Ausmaße hatte und es schon relativ spät war, entschieden wir uns gegen den Besuch. Stattdessen besichtigten wir das Monument (nicht empfehlenswert), tranken einen Kaffee und beschlossen kurzer Hand eine neue Route.
Unser nächstes Tagesziel war der Amerikanische Friedhof in Colleville am Omaha Beach, wo wir am gestrigen Abend vergeblich versucht haben diesen zu besichtigen (hat nur bis 18 Uhr offen). Um es noch pünktlich zu schaffen, mussten wir uns beeilen. Wir haben es gerade noch geschafft, das Gelände um 17:45 zu betreten. Auf dem Gelände angekommen wurden wir vom Visitor Center begrüßt. Von dort aus ging es dann weiter Richtung Friedhof mit einem exorbitant großen Monument (american Style). Direkt am Monument angeschlossen waren die Gräber, wo sowohl Kreuze, als auch Judensterne in Reih und Glied standen. Aufgrund der vielen Besucher ist dieser Ort leider kein Ort der Stille, wie er eigentlich sein sollte. Mit diesen Impressionen ging es dann weiter zum letzten Halt des Tages: Longues
In Longues, einem kleinen Dörfchen an der Küste, steht die noch am besten erhaltene Artillerie-Batterie der Deutschen aus dem zweiten Weltkrieg. Insgesamt vier Bunker mit samt Geschützen kann man dort besichtigen. Bei einem dieser Geschütze kann man das Ausmaß der Zerstörungskraft von Bomben erkennen, dieses wurde nämlich durch die Alliierten zerstört (Das Kanonenrohr lag in Einzelteilen verstreut im Gras).
Nun wurde es wieder spät und wir beschlossen den Heimweg anzutreten. Somit ist wieder ein langer Tag zu Ende gegangen.
Den morgigen Tag werden wir dann mal entspannt für uns nutzen.
Bis dahin