Nun durften wir erfahren, warum der Regenwald Regenwald heißt

 

Heute Morgen klingelte der Wecker pünktlich um 8 Uhr. Wir machten uns fertig, frühstückten und fuhren dann um kurz nach neun los in Richtung Süden. Es ging die Autobahn entlang, mitten durch das Verkehrschaos in Port Louis, bis hin zu unserem ersten Zwischenziel, Curepipe.
Curepipe, eine Stadt am Rande von Port Louis, mit einem großen alten Vulkankrater, den es zu besuchen galt. Mit Hilfe unseres Navigationsgerätes (auf die Schilder kann man sich nicht immer verlassen) fuhren wir durch die engen Gassen, hinauf zum Krater. Vom Parkplatz aus, legt man dann noch ein paar Höhenmeter zurück, bevor man einen Ausblick in den Krater werfen kann. Abseits vom Krater jedoch findet man den wesentlich interessanteren Ausblick, direkt auf die Westküste Mauritius.

Von Curepipe aus ging es weiter südlich in den Black Gorges Nationalpark, mit dem angrenzenden Grand Bassin. Dieses Grand Bassin, welches eigentlich auch nur ein Wasserreservoir inmitten des Waldes darstellt, wird einmal im Jahr zum Pilgermagnet. Hier findet nämlich einmal jährlich das größte Hindu-Fest außerhalb Indiens statt. Alleine für dieses Fest wurde damals Wasser aus dem Ganges in das hiesige gekippt, sodass es auch hier heilig ist. Wir parkten am Eingang des Tempels, welcher auf das große Massenfest ausgelegt zu sein schien (viele Parkplätze mit breiten Pilgerbahnen) und spazierten entlang an riesigen Skulpturen in Richtung Wasser. Auf dem Weg wurden wir von zahlreichen Affen begleitet, welche Ausschau nach etwas Essbarem hielten. Wir gingen an das Ufer des Sees und machten ein paar Bilder. Wie aus dem Nichts stieg eine Nebelwand hervor, sodass wir plötzlich noch nicht einmal das andere Ufer sahen. Da es den ganzen Tag schon zwischenzeitlich ein wenig geregnet hatte, tat es das jetzt auch noch (Nieselregen). Wir gingen zurück zum Auto und fuhren nun in den Nationalpark.

Erstes Ziel im Nationalpark waren die Alexander Falls, ein kleiner Wasserfall, welcher nicht ganz so spektakulär war (man musste schon auf ein Podest steigen, um den Wasserfall zu sehen).

Nach dieser Attraktion ging es weiter zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen guten Blick auf das Gebirge mit seinen Tälern hatte. Auch hier machte uns zuerst der Nebel mit leichtem Regen einen Strich durch die Rechnung. Nach kurzer Zeit lockerte es aber ein wenig auf und wir konnten wieder Bilder machen.

Nun ging es weiter in Richtung Süden, als nächstes Zwischenziel machten wir Chamarel aus. Diese Ortschaft ist auf Mauritius berühmt für ihren Rum. Direkt am Ortseingang kann man die schön aufgemachte Destillerie auch nicht verfehlen. Wir parkten und meldeten uns zu einer geführten Tour an (man kann es auch alleine besichtigen, dann aber ohne Verkostung). Wir gingen zusammen mit der Gruppe von einem Fertigungsschritt zum Nächsten und ließen uns die Details erklären. Direkt zu Beginn wird jedoch erst einmal ein Begrüßungscocktail gemixt, welcher auch sehr mundete. Am Schluss wurden dann noch die einzelnen Sorten verkostet. Leider musste ich ja noch fahren und konnte dementsprechend nur 2/3 der 10 verschiedenen Sorten probieren (Scherz). Nach dieser gelungenen Führung entschlossen wir uns zu einem Lunch im Destillerie eigenen Restaurant. Diese Entscheidung war definitiv die Richtige. Das Essen war sehr köstlich und das Preis/Leistungsverhältnis war auch gut. Zum Dessert gab es dann auch noch ein kleines schmackhaftes Schokoküchlein, welches ebenfalls sehr schön garniert war.

Von Chamarel aus ging es dann in südöstlicher Richtung weiter zu den berühmten siebenfarbigen Erden, einem der Besuchermagnete schlechthin. Um diese Erden erkunden zu können, wird jedoch eine Gebühr von 225 MUR (ca. 6 €) erhoben. Nach dem passieren der Schranke, geht es eine gut asphaltierte, jedoch etwas klein geratene Straße entlang. Laut aktuellem Reiseführer sollte hier eine reine Schotterpiste entlanglaufen. Nun gut, wir erreichten nach kurzer Zeit die wesentlich beeindruckenderen Wasserfälle, welche ebenfalls von diesem Privatgelände aus zu sehen waren. Neben ein paar typisch deutschen Pauschaltouris mit der entsprechenden Ausdrucksweise, standen wir auf einem Vorsprung und staunten über dieses Naturschauspiel. Neben uns flog ein Flughund neben dem anderen seine Runden, währenddessen wir das leise Rauschen und Plätschern des Wasserfalls verfolgten. Natürlich durfte auch hier wieder nicht der Nebel und Nieselregen fehlen.

Wir fuhren weiter in dem Privatpark, bis zu den Sieben Erden. Dort angekommen, mussten wir unsere Tickets vorzeigen und konnten nun einen Bogen um dieses geologische Konstrukt aus Vulkanzeiten gehen. Leider kamen die Farben aufgrund der Bewölkung nicht ganz zur Geltung, sodass wir nach ein paar Bildern den Ort des Geschehens wieder verließen.

Nun steuerten wir den Mont Brabant an, einen Berg, welcher sich im Südwesten befindet und eine traurige Geschichte trägt. Der Berg bildet eine Art Insel an der Südwestküste Mauritius, welche vor allem für das Kite Surfen bekannt ist. Laut dem Reiseführer soll es hier besonders schöne Strände geben (sie sahen aus wie die anderen auch). Nun kurz zur Geschichte, nachdem das Sklaventum aufgelöst wurde, sind aufgrund einer Fehlinformation viele Sklaven von dem Berg aus in den Tod gesprungen. An diese Tragödie erinnert heute noch ein Mahnmal am Fuße des Berges.

Nun fuhren wir weiter die Küste entlang in Richtung Norden, auf der Suche nach dem schönsten Strand der Insel (laut einer großen Internetumfrage). Es sollte der Strand Wolmar Beach in der Nähe von Flic en Flac sein. Nach einer kleineren Irrfahrt (mal wieder keine wirkliche Beschilderung) entdeckten wir pünktlich zum Sonnenuntergang diesen, konnten jedoch auch hier nicht wirklich vom schönsten Strand sprechen. Irgendwie ähnelt hier ein Strand dem Nächsten.

Nach ein paar Bildern ging es dann wieder zurück zum Haus, wo wir den Abend ausklingen lassen.

Bis dahin

Nicole & Michael

  • Kamera: NIKON D5100

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